Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir. Bühneninstallation des Fluxus-Oratoriums von Christoph
Schlingensief im Deutschen Pavillon, Altaransicht mit Filmprojektion
Foto: (c) Roman Mensing, artdoc.de
Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir
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“Der Gesamtkünstler Christoph Schlingensief” kürzlich im Praesens Verlag erschienen.
(ISBN 978-3-7069-0592-3)
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v.l.n.r. Aino Laberenz, Dr. Susanne Gaensheimer und Giorgio Orsoni, Foto: (c) Roman Mensing, artdoc.de
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Ja, es geht! mehr…
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„Der Christoph ist am Bahnhof die deutschen Nazis abholen.“ Das sagte mir die Pressefrau des Schauspielhauses Zürich auf Nachfrage. Die Stadt war in Aufruhr. Klarer Fall. Typisch. Hm, aber ist das eigentlich politisch? Wer das sofort genauer wissen wollte, hatte den Moment nicht verstanden. Denn in der ordentlichen Überprüfung solcher Schlingensief-Aktionen lag die Verlangsamung seines Schaffens. Umgekehrt: Das war sein ständiger Vorsprung. Weil er Sezierung für sich kaum zuließ. Er blieb dadurch immer einen Schritt schneller vor denen, die meinten, endlich ganz direkt und nah dran zu sein. Pustekuchen. Weil exakt in diesen Momenten kam die Drehung. Intuitiv, wenig konzeptionell. Und der Irrglaube, mit „guter Vorbereitung“ auf seiner Höhe zu sein, war noch falscher. Denn der Ballast der herananalysierten Annäherung musste dann erst mal wieder weggearbeitet werden, wenn es ganz plötzlich um was ganz anderes ging. mehr…
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Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir
Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir. Bühneninstallation des Fluxus-Oratoriums von Christoph Schlingensief im Deutschen Pavillon, Altaransicht mit Filmprojektion. Foto: (c) Roman Mensing, artdoc.de
Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir
Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir. Bühneninstallation des Fluxus-Oratoriums von Christoph Schlingensief im Deutschen Pavillon, Altaransicht mit Filmprojektion. Foto: (c) Roman Mensing, artdoc.de
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Alexander Kluge: Die vollständige Fassung eines barocken Einfalls von Christoph Schlingensief
Jüdische Gräber im 12. Jahrhundert tragen das Emblem eines Hasen. Das Symbol auf den Steinen fiel Oberrottenführer Hartmut Mielke auf, als seine Kolonne im Jahr 1943 Jüdische Friedhöfe in Mitteldeutschland applanierte, damit an diesen Orten Wasserbecken für Löschfahrzeuge eingerichtet werden konnten. Das Motiv wiederholt sich auf Grabsteinen des 17. Jahrhunderts: lang hingestreckte, „schlafende“ oder „erschlagene“ Hasen.
Dies stand im Gegensatz, das wußte der Oberrottenführer, der im Privatberuf Heimatkundler war, zu heidnischen Hasen-Darstellungen im keltischen Bereich südlich der Rhön. Hier sind Hasen auf Opfersteinen dokumentiert, nicht auf Gräbern. mehr…
Ball des schlechten Geschmacks
Christoph Schlingensief, Wien, 1998. Ball des schlechten Geschmacks. Würstelstand am Burgring, am Weg zwischen Opernball und Ball des schlechten Geschmacks © Peter Rigaud
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100 Jahre Adolf Hitler (Die letzte Stunde im Führerbunker), Deutschland, 1988/89, Regie: Christoph Schlingensief © Filmgalerie 451
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Egomania – Insel ohne Hoffnung (Das größte Liebesdrama aller Zeiten), Deutschland, 1986, Regie: Christoph Schlingensief © Filmgalerie 451
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Schlingensiefs Operndorf in Afrika: Ein „Dorfgespräch“ am Deutschen Pavillon
Christoph Schlingensief hat leidenschaftlich seine Idee eines Operndorfes in Burkina Faso verfolgt. Er stellte es sich als „soziale Plastik“ vor, als Ort der Begegnung und des Austauschs. Das Goethe-Institut hat Schlingensief bei diesem Projekt von Anfang an unterstützt und engagiert sich auch weiter für dessen Aufbau. Im März hat es die Reihe „Dorfgespräche“ in Ouagadougou begonnen: Workshops und Diskussionen sowohl in Afrika als auch Europa sollen die Verwirklichung des Operndorfs durch kreative Impulse unterstützen und den inner-afrikanischen Austausch fördern. Am 2. Juni findet am Deutschen Pavillon nun das zweite Gespräch statt. Teilnehmen werden voraussichtlich Aino Laberenz, Susanne Gaensheimer, Francis Kéré, Chris Dercon und Simon Njami.
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»Die große Kraft aber liegt in der Unklarheit, in der Gewissheit, dass es keine Lösung gibt, sondern Transformationen und Formveränderungen … das ist für mich nicht fatalistisch, das ist ein ganz großes Ja zum leben.« (Christoph Schlingensief)
Lieber Christoph
Sonntag, 22. August 2010, acht Uhr. Von der gestern eingetroffenen, letztlich dann doch überraschenden Todesnachricht benommen, schaue ich nach nur wenigen Stunden Schlaf in die Morgensonne, kleiner großer Skorpion-Bruder, und komme in meiner Trübsal nicht weiter. Wie gelähmt denke ich immer wieder, was uns Bazon Brock ins Stammbuch geschrieben hat: Der Tod, diese verdammte Scheiße, muss endlich aufhören. In wenigen Wochen sollte Dein 50. Geburtstag stattfinden, das Operndorf-Projekt in Afrika wollte weitergeführt werden und natürlich hattest Du gehofft, im kommenden Jahr höchstpersönlich in Venedig sein zu können, um dort den deutschen Biennale-Pavillon zu bespielen. Eine Ehre wäre es für Dich gewesen, die Nation zu vertreten und sie zugleich zu irritieren, zu fordern, zu provozieren. mehr…
Via Intolleranza II
Die vorerst letzte Vorstellung von „Via Intolleranza II“ in München fand schon ohne Christoph Schlingensief statt, der krankheitshalber vorzeitig abreisen musste, und sie hat gezeigt: Es geht – leider – sogar ohne ihn. 90 konzentrierte Minuten über die kolonialen Zustände in allen Köpfen, Schlingensief und sein Team ebenso eingeschlossen wie die netten Afrikaner, die in Europa auch nur einen Agenten und Karriere suchen. Die Folie dafür sind ein paar Erinnerungszitate an Nonos „Intolleranza“, engagierte Opernavantgarde aus fernen Zeiten, da man noch genau wusste, wo Moral und Fortschritt marschieren. Die Debatte ist so gordisch wie ergiebig, und nachdem die Dilemmata in einer dichten Performance mehrfach in ihrer Ausweglosigkeit aufgerichtet, gewendet und wieder kollabiert sind, ist ein afrikanisches Bayreuth fast schon die logische Konsequenz. Am Ende sitzt das Schlingensief-Double hinter einer Scheibe, von einer Filmknister-Projektion umrauscht, klopft vorsichtig ans Glas und stellt die gute alte Vergeblichkeitsfrage aller Kunst-Kasper: „Schon wieder so eine komische Kunstaktion. Ist da wer?“ Achtung: Dies ist keine Schlingensief-Hommage, sondern eine bemerkenswerte Inszenierung!
Franz Wille
Eine Produktion der Festspielhaus Afrika gGmbH in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg, dem Kunstenfestivaldesarts Brüssel und der Bayerischen Staatsoper München. In Kooperation mit dem Burgtheater Wien, Impulstanz und den Wiener Festwochen Uraufführung 15 Mai 2010
Interdisziplinäres Symposium: Der Gesamtkünstler Christoph Schlingensief
Vom 6. bis 10. April 2011 veranstaltet das Elfriede-Jelinek-Forschungszentrum in Kooperation mit der Kunsthalle Wien und Thyssen-Bornemisza Art Contemporary das interdisziplinäre Symposium Der Gesamtkünstler Christoph Schlingensief.
Innerhalb des Symposiums werden Schlingensiefs künstlerischer Anspruch und theatrale Ästhetik sowie die Form seiner Arbeiten, die Vernetzung der Künste und die dadurch entstehenden medialen Verdichtungen und Kollisionen diskutiert.
Weitere Informationen zum Programm wie zum Veranstaltungsort erfahren Sie unter https://www.elfriede-jelinek-forschungszentrum.com/veranstaltungen/schlingensief-symposium-2011/.
Christoph Schlingensief und Gilbert & George
Eine Zufallsbekanntschaft
1984 hatte ich es leid, beim Schreiben über Filme den Markttermin zu bedienen. Kein Starttermin? Dann kein Text! Da kam es mir zupass, dass in Hamburg sich das Abaton-Kino die Reihe Unbekannte Filme von unbekannten jungen deutschen Regisseuren ausgedacht hatte. Ich ging hin, neugierig auf einen Film, irgendeinen, und ohne den Zwang, einen Text abliefern zu müssen. „Tunguska – Die Kisten sind da“ von einem Menschen, dessen Namen ohne anzustoßen auszusprechen, mir mit der Zeit gelingen sollte. Schlingensief. mehr…
Ortsbesichtigung für das Operndorf I
Sofortiger Abriss Venedigs!
June 23, 2010
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht was der chefarchitekt da sagt? Das kommt mir wie eine presseente vor. Nazis und kommunisten haben eines gemeinsam, sie muessen immer etwas vernichten, um sich selber platz zu verschaffen. Den palast der republik bauen sie dann auch wieder in ein paar jahren auf und das disney-schwachsinns-stadtschloss werden sie auch irgendwann bauen und irgendwann wird es eine verordnung geben, das wir bundesbuerger in historischen kostuemen herumlaufen muessen. Dem architektonischen schwachsinn in deutschland sind keine grenzen gesetzt. mehr…
Via Intolleranza II
Kunst und Religion
Patti Smith und Christoph Schlingensief im Gespräch über Kunst und Religion, Haus der Kunst, 14. Dezember 2008, Foto: Marion Vogel, © Haus der Kunst